Die evangelische Kirche in Mölsheim
Die Mölsheimer evangelische Kirche geht in ihren Grundmauern auf das 12. Jahrhundert zurück und war damals als katholische Pfarrkirche dem Hl. Aegidius geweiht.
Der südfranzösische Abt Aegidius lebte seinerzeit als Einsiedler auf einer Insel im Rhone-Delta.
Die Kirche hatte damals keinen Turm, dafür einen großen Kornspeicher.
Im Zuge der Reformation fiel die Kirche den Protestanten zu, die sowohl in reformierter als auch lutherischer Prägung in Mölsheim ansässig waren.
Während des Pfälzischen Erbfolge-
krieges (1688-1697) wurde die Kirche 1689 stark beschädigt und brannte völlig aus.
Der Wiederaufbau der Kirche begann im Jahre 1703 auf Initiative des Schweden-
königs Karl XII., der den Aufbau des Kirchturms finanzierte, fortan auch Karls-Turm genannt.
Die Kirche gehörte den Reformierten und den Lutheranern gemeinsam, beide hatten je einen eigenen Eingang.
1865 wurde die eine Glocke durch drei neue Glocken ersetzt, 1885–1888 wurden Turm, Empore und Kanzel renoviert sowie die sehr reparaturanfällige Orgel aus dem Jahre 1764 durch eine neue Orgel der Werkstatt Sauer (Frankfurt an der Oder) ersetzt.
Bei dem Brand am 21. Juli 1944 wurde die Kirche abermals völlig zerstört, Orgel und Kronleuchter vernichtet, die drei Glocken zerschellten am Boden.
1949 wurde mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen und bereits im Herbst 1949 konnte die Rohbauwiederherstellung mit Einweihung dreier neuer Glocken gefeiert werden.