Die evangelische Kirche in Niederflörsheim

tl_files/evk/IMGP1883.hp.jpgtl_files/evk/IMGP1936.hp.jpgtl_files/evk/IMGP1945.hp.jpgDie Ursprünge unserer heutigen Niederflörsheimer Dorfkirche gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sie ragte an der einst höchsten Stelle über das Dorf hinweg.

1184 wird die Kirche erstmals erwähnt, 1234 wird sie als Schenkung an den Dom zu Worms beurkundet. Geweiht war sie Johannes dem Täufer. An die damals dreischiffige Basilika erinnert noch die heute vermauerte Spitzbogenarkade des einstigen Mittelschiffs. Sie ist an der nördlichen Außenwand noch zu sehen.

Im Wormser Synodale von 1496 wird erwähnt, dass die Kirche schadhaft geworden war. Befestigungsmauern waren teilweise eingestürzt, Regen drang ein.

Nachdem Niederflörsheim im 15. Jahrhundert in kurpfälzischen Besitz übergegangen war, wurde 1546 unter Kurfürst Friedrich II. die Reformation
eingeführt und die Kirche somit evangelisch. Nach dem Baubuch des Amtes tl_files/evk/IMGP1898.hp.jpg
Alzey steht zu jener Zeit die Kirche „noch im guten Bauw“.

Das bisher unter lutherischem Bekenntnis stehende Gotteshaus fällt bei der pfälzischen Kirchenteilung 1705 den Reformierten zu.

Inzwischen baufällig geworden, wurde die Kirche zwischen 1700 und 1725 teilweise abgetragen und ein Neubau errichtet. Der Kirchturm konnte damals noch erhalten werden, musste jedoch in den Jahren 1828/29 niedergelegt und neu aufgebaut werden. Weitere Bau- und Renovierungsarbeiten sind
für die Jahre 1862, 1866, 1896 und 1953 erwähnt.

In den Jahren 1967-1969 fand eine große Renovierung der Kirche statt, bei der u.a. die alte Koksheizung durch eine Öl-befeuerte Umluftheizung ersetzt, die Empore gekürzt und die Kanzel von der Süd- auf die Nordseite versetzt
wurden.

Mit der Ablösung des Kirchturms tl_files/evk/IMGP1895.hp.jpg(Übereignung von Orts- an Kirchenge-meinde) 1997 ging eine abermalige Außenrenovierung einher.

In den Jahren 2017/18 wurde die Kirche wieder innen renoviert und nach historischen Gesichtspunkten restauriert. Dabei schuf man einen barrierefreien Zugang zur Kirche, indem im Außenbereich das Pflaster abgesenkt wurde.

Die Kirche erhielt neue Elektrik und eine neue elektrische Kirchenbank-heizung. Ein neuer Fußboden wurde mit Schweinstaler Sandstein verlegt.
Die Kirche erhielt neue Türen und teilweise neue Fenster.

Im Turm wurde eine Sakristei eingerichtet, unter der Orgelempore hinter einer Wandscheibe Stauraum geschaffen. Die Emporenbrüstungen, das Orgelgehäuse sowie die Kanzel wurden im ursprünglichen Eichenholzton restauriert, die Schnitzereien an der Orgel wurden vergoldet.

Wesentliche Veränderungen fanden im Altarraum statt durch die einheitliche Gestaltung von Altar, Lesepult, Kerzenhalter, Altarkreuz sowie einen Tauftisch. Dabei konnte die alte Altarplatte - aus Sandstein gefertigt - verwandt werden, nachdem eine dicke Lackschicht entfernt worden war.

Der Abschluss der Renovierung wurde am 12. August 2018 mit einem Festgottesdienst gefeiert.